
STEMO darf nicht eingestellt werden!
Der DVTA fordert von der Berliner Landesregierung und der Feuerwehr Berlin die Fortsetzung des Betriebes der Stroke Einsatz Mobile. Die Entscheidung, das Projekt einzustellen, muss revidiert werden.
Seit 2011 gibt es in Berlin die Stroke Einsatz Mobile (kurz STEMO), die rund 12.000 Schlaganfälle in Berlin versorgen.
“Rot-Rot-Grün streicht Schlaganfall-Rettungswagen”
https://www.tagesspiegel.de/
Die regierenden Parteien (SPD, Linke und Bündnis ´90/Die Grünen) haben am 23.09.2019 im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses Berlin beschlossen, den Betrieb der Spezialfahrzeuge einzustellen.
Die Regierungskoalition will das Projekt einstellen, da sie den Mehrwert nicht bestätigt sieht.
Dabei ist die Evaluation des Projektes noch nicht abgeschlossen und die nötige Infrastruktur sowie Flächendeckung erst seit einem Jahr so vorhanden, dass ein adäquater Betrieb der Spezialfahrzeuge gewährleistet ist.

Bei der Versorgung von Schlaganfällen zählt jede Minute.
Die Herausforderung der Versorgung eines Schlaganfalls besteht darin, möglichst frühzeitig zu erkennen, ob es sich um eine Hirnblutung oder einen Verschluss der hirnversorgenden Gefäße handelt, um so schnell wie möglich die Therapie zur Auflösung des Blutgerinnsels eingeleitet werden kann (Thrombolyse).
Mit dem Stroke-Einsatz-Mobil kann direkt am Einsatzort eine Computertomografie sowie die nötige Labordiagnostik durchgeführt werden, um die Thrombolyse schnell einzuleiten.
Ebinger M, Kunz A, Wendt M, Rozanski M, Winter B, Waldschmidt C, Weber J, Villringer K, Fiebach JB, Audebert HJ
Spezialisten vor Ort
Das STEMO ist ein spezielles Einsatzfahrzeug der Berliner Feuerwehr. Das Herzstück des Fahrzeugs ist der Computertomograph, mit dem am Einsatzort die bildgebende Diagnostik durchgeführt werden kann. Die Bilddaten werden sofort nach Erstellung teleradiologisch ausgewertet.
Des Weiteren ist das Fahrzeug mit spezieller Labortechnik ausgestattet, um ausgewählte Parameter für weitere Therapieschritte zu bestimmen.
Das Team des STEMO besteht aus Fachärzten der Neurologie mit der Zusatzqualifikation zum Notarzt und einem/r medizinisch-technischen Radiologieassistentin/en (MTRA) mit einer Zusatzausbildung zu Rettungssanitätern.
Die MTRA übernehmen die Schlüsselposition bei der mobilen Schlaganfalldiagnostik. Neben der Nothilfe, führen sie die CT- und Labordiagnostik eigenverantwortlich durch und organisieren alle technischen Abläufe in und um das STEMO.
Ebinger M, Winter B, Wendt M, Weber JE, Waldschmidt C, Rozanski M, Kunz A, Koch P, Kellner PA, Gierhake D, Villringer K, Fiebach JB, Grittner U, Hartmann A, Mackert BM, Endres M, Audebert HJ; STEMO Consortium
Die endgültige Evaluation in Berlin muss abgewartet werden
Die Wirksamkeit der Thrombolyse-Therapie eines akuten Verschlusses der hirnversorgenden Gefäße ist zeitabhängig.
Wird innerhalb der „goldenen Stunde“ nach Beginn der Symptomatik die Thrombolyse eingeleitet, erhöht sich die Überlebenswahrscheinlichkeit der Patienten und die Wahrscheinlichkeit schwerer Schädigungen des Gehirns verringert sich.
Die bisherige Studienlage legt nahe, dass die prähospitale Versorgung eines Schlaganfalls von großem Mehrwert ist und der richtige Einsatz des STEMO die Versorgung von Schlaganfallpatienten deutlich verbessert.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter:
https://www.mta-dialog.de/artikel/als-mtra-im-stroke-einsatz- mobil.html